Die Birne ist die Königin unter den Hochstamm-Obstbäumen. Mit ihrer hochaufragenden, mächtigen Erscheinung prägen sie als Monumentalbäume viele Landschaften der Schweiz. Die mancherorts über 100 Jahre alten Bäumen erzählen von einer vielfältigen Kulturgeschichte. In der Schweiz wurde der Birnensaft fast genauso wie der Apfelsaft geschätzt. So entstand eine Vielzahl von über 600 Birnensorten. Auch heute noch enthält fast jeder Schweizer Süssmost eine Mischung aus Äpfeln und Birnen, um die Vorzüge beider Arten miteinander zu kombinieren.
Nachfrage nach Mostbirnen sinkt
Doch der Bedarf an Mostbirnen geht zurück. In der Schweiz werden heute nur noch rund 9‘000 Tonnen Mostbirnen für die Herstellung von Säften, Essig und Birnel benötigt. Das Angebot aus dem Hochstammanbau ist aber viel höher. Im Vierjahresdurchschnitt hat es rund 4‘000 Tonnen zu viel. Die Branche versucht mit einem Rückbehalt auf den Rohstoffpreis die Überschussverwertung zu finanzieren. Dieser Abzug ist aber mittlerweile so hoch, dass sich für viele Obstproduzenten das Auflesen der Birnen nicht mehr lohnt. Rodungen der prächtigen Bäume sind die Folge.
Coop fördert gezielt Birnenprodukte
„Wenn wir die wertvollen Birnenbäume erhalten wollen, müssen wir wieder eine Nachfrage nach Birnenprodukten schaffen“, meint Maya Graf, Co-Präsidentin von Hochstamm Suisse. Im Rahmen der Parterschaft mit Coop hat Hochstamm Suisse das Sortiment des Detailhändlers gezielt Sortiment nach Einsatzmöglichkeiten für Schweizer Mostbirnen durchleuchtet. Entstanden ist so ein erstes Sortiment aus Birnenprodukten mit Birnel, Backwaren, Birnenweggenfüllungen, Essig und Säften mit einem besonders hohen Birnenanteil. Jetzt ist mit dem neu lancierten Hochstamm-Birnensaft ein weiteres Produkt hinzugekommen. Für den Birnensaft werden ausschliesslich Birnen aus Schweizer Hochstammobstgärten verwendet. Ein Schluck Birnensaft hilft so mit, die monumentalen Birnenbäume der Schweiz zu erhalten. Erhältlich bei Coop.